Presseinformation, 14.03.2025

Die genossenschaftlichen Kreditinstitute konnten im vergangenen Jahr sowohl bei den Einlagen als auch bei den Krediten zulegen. Mit einem neuen Finanzierungsangebot wollen sie in diesem Jahr den Zugang älterer Menschen zu Sanierungs- und Modernisierungskrediten verbessern.

Die Volksbanken Raiffeisenbanken in Mecklenburg-Vorpommern haben am Freitag, d. 14. März 2025 ihre vorläufigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Die Bilanzsumme der vier genossenschaftlichen Kreditinstitute stieg im Jahr 2024 um 4,1 Prozent von 6,56 Mrd. Euro auf 6,83 Mrd. Euro, denn sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft konnten deutlich ausgebaut werden.

Die Kundeneinlagen kletterten um rund 4,2 Prozent auf 5,61 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund der im Juni 2024 von der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleiteten Zinswende sicherten sich viele Mitglieder, Kundinnen und Kunden attraktive Konditionen durch Termineinlagen, die erstmals das Volumen von einer Milliarde Euro überschritten (+43,3 Prozent). Der Bestand von Festgeldern mit über zweijähriger Laufzeit stieg dabei um fast 200 Prozent auf knapp 87 Mio. Euro. „Die wachsenden Kundeneinlagen sind ein starker Vertrauensbeweis. In einer politisch unsicheren und wirtschaftlich herausfordernden Zeit steuern uns die Sparerinnen und Sparer im Land als sicheren Hafen für ihr Geld an“, sagt Ronny Bauch, Sprecher der Volksbanken Raiffeisenbanken in Mecklenburg-Vorpommern. Über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus sind Kundengelder bei den Volksbanken Raiffeisenbanken durch eine eigene, vor mehr als 90 Jahren gegründete Sicherungseinrichtung geschützt, in der die deutschen Genossenschaftsbanken füreinander einstehen.

Nachfrage nach Darlehen für Bestandsimmobilien und Sanierungen steigt

Auch auf der Aktivseite der Bilanz konnten die Kreditgenossenschaften deutliche Zuwächse verzeichnen. Der Bestand der privaten Immobilienfinanzierungen zog um mehr als sieben Prozent an und stieg damit erstmals auf über eine Milliarde Euro. „2024 gab es einen moderaten Rückgang der Bauzinsen, die Inflation war rückläufig und die Löhne stiegen. Dadurch wagten wieder mehr Menschen als im Vorjahr den Schritt in Richtung Eigenheim“, erklärt Bauch. Gefragt waren dem Bankensprecher zufolge in erster Linie Bestandsimmobilien anstelle von Neubauten, darüber hinaus investierten zahlreiche Kundinnen und Kunden in Sanierungen und Modernisierungen ihrer Häuser und Wohnungen. In diesem Jahr könnte ein weiter fallendes Zinsniveau neue Möglichkeiten für Immobilieninteressenten eröffnen. „Da die Konjunktur im Euroraum weiterhin schwächelt, rechnen wir damit, dass die Europäische Zentralbank ihren Zinssenkungskurs fortsetzt“, so Bauch.

Aktuell führen die Volksbanken Raiffeisenbanken eine neue Finanzierungslösung ein, die sich speziell an Seniorinnen und Senioren richtet, die ihre Immobilien modernisieren oder altersgerecht umbauen möchten: Das Darlehen 67+. Dieses geht auf die Bedürfnisse der älteren Generation ein, die in vielen Fällen über weitgehend entschuldete Immobilien verfügt, aber altersbedingt einen erschwerten Zugang zu klassischen Baufinanzierungen hat. „Aufgrund des Baualters und der mehrheitlich genutzten Energieträger ist das Sanierungspotenzial bei Bestandsimmobilien groß“, erklärt Bauch. „Wir wollen mit dem neuen Angebot eine Marktlücke schließen und unseren Kundinnen und Kunden eine neue Möglichkeit geben, ihr Eigenheim zu erhalten und zu verbessern.“

Firmenkundengeschäft trotz schwächelnder Konjunktur stabil

Trotz der angespannten konjunkturellen Lage konnten die Volksbanken Raiffeisenbanken ihre gewerblichen Finanzierungen 2024 moderat um 2,5 Prozent auf rund 2,07 Mrd. Euro steigern. Mit einem Kreditvolumen von knapp 624 Mio. Euro und einem Marktanteil von rund 59 Prozent blieben die VR-Banken Marktführer bei der Agrarfinanzierung. „Zwar ist die Investitionstätigkeit bei den Unternehmerinnen und Unternehmern im Land noch immer vorhanden und wird von uns durch unsere Kreditvergabe unterstützt“, sagt Bankensprecher Chris Wallbaum. „Dennoch muss die Politik jetzt handeln und dringend benötigte Reformen auf den Weg bringen. Es braucht niedrigere Steuern für den Mittelstand, niedrigere Preise für Energie und einen konsequenten Rückbau der Bürokratie, um die Konjunktur – sowohl in MV als auch deutschlandweit – wieder in Schwung zu bringen“, so Wallbaum.

VR-Banken haben Eigenkapitalbasis ausgebaut

Das Geschäftsjahr 2024 wurde abermals mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. So kletterte das Betriebsergebnis vor Bewertung (BE I) von rund 86,6 Mio. Euro im Vorjahr auf 97,7 Mio. Euro. Die Volksbanken Raiffeisenbanken nutzten die gute Ertragslage, um ihre Eigenkapitalbasis zu stärken. Die Vorsorgereserven im Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden um mehr als zwölf Prozent auf 418 Mio. Euro aufgestockt, das bilanzierte Eigenkapital stieg um 7,8 Prozent auf über 711 Mio. Euro – der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme kletterte somit von 10,1 Prozent im Vorjahr auf rund 10,4 Prozent. „Die Zahlen für 2024 zeigen, dass wir ein robustes Geschäftsmodell haben. Persönliche Beratung, regionale Nähe, erstklassige digitale Services und das Genossenschaftsprinzip bilden den Kern unserer Unternehmensphilosophie“, erklärt Wallbaum. Die Volksbanken Raiffeisenbanken unterscheiden sich von anderen Kreditinstituten durch ihre besondere Rechtsform. „Als Genossenschaften gehören wir ausschließlich unseren Mitgliedern, denen wir durch den genossenschaftlichen Förderauftrag verpflichtet sind“, so Wallbaum. Die mehr als 88.000 Mitglieder der Volksbanken Raiffeisenbanken in Mecklenburg-Vorpommern profitieren von exklusiven Mehrwerten und werden darüber hinaus am wirtschaftlichen Erfolg der Häuser beteiligt – auch in diesem Jahr, das von den Vereinten Nationen als Internationales Jahr der Genossenschaften ausgerufen wurde.

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